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Der Absprung

Ina Kitroschat

 

Abendrotschaukeln.
Der Wind ruft meinen Namen
Schwung für Schwung.
Immer höher, immer weiter
Erweitere ich meine Sicht
Der Dinge immens.

Sonnenglutwärme.
In meinem Haar tobt ein Frühlingsabend
Schwung für Schwung.
Immer sanfter, immer zarter
Erklärt er mir, was wahr war
vom sehnsuchtsschluchtzenden Hoffen.

Halte mich, oh, halte mich Welt,
Sage ich
und springe ab

Kleines Pflänzchen

Kleiner Spross in meinen Händen,

sag, fühlst dich wohl in ihnen?

„Ja.“

Hoch reckst du dich, so hoch du kannst

und streckst das Köpfchen voller Neugier.

 

Kleiner Jungtrieb, zart und fein,

sag, fühlst dich wohl in ihnen?

„Ja.“

Stolz strahlen deine Augen drein

im frischen, neuen Grün so fein.

 

Kleines Pflänzchen in meinen Händen,

sag, fühlst dich wohl in ihnen?

„Ja.“

Hörst du von hier die Vögel singen?

„Ja.“

Siehst du von hier die Sonne scheinen?

Stille.

 

Kleines Pflänzen in meinen Händen:

„Geh, störe mich nicht beim Wachsen!“